Bildung

schafft Karriere­möglich­keiten

Über den finanziellen Beitrag hinaus engagieren sich die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in zahlreichen und vielfältigen Initiativen und Projekten entlang der gesamten Bildungskette von der Kita bis zur Hochschule. So weckt zum Beispiel auf Initiative der NORDMETALL-Stiftung das Experimentierfeld MINIPHÄNOMENTA das Interesse für Naturwissenschaften bei Kindern und Jugendlichen. Der „Chancen-Euro“ ist eine Gemeinschaftsinitiative der deutschen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, die vielen jungen Menschen zu einer besseren Bildung verhilft. Und mit der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) kooperieren rund  9.000 Unternehmen unterschiedlicher Größen und Branchen vom internationalen IT-Riesen bis zum lokalen Fensterbauer. Damit ermöglichen sie jungen Menschen eine exzellente Ausbildung mit Praxisbezug.

Berufliche Bildung: Beschäftigungsgarant und Königsweg für Fachkräfte

Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber gestalten das System der Beruflichen Bildung aktiv mit:

Gemeinsam übernehmen die Sozialpartner die Verantwortung dafür, dass duale Ausbildungsberufe auf die Bedarfe der Wirtschaft zugeschnitten sind und ihre Absolventinnen und Absolventen deshalb auf dem Arbeitsmarkt hoch geschätzt werden. Digitale Kompetenzen spielen dabei eine wichtige Rolle. Die berufliche Ausbildung trägt in Deutschland maßgeblich zur sehr geringen Jugendarbeitslosigkeit von zurzeit nur 4,9 % (BA, 2021) bei. Durch den großen Praxisanteil in der Ausbildung profitieren die Jugendlichen davon, direkt im Betrieb von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen und „on-the-job“ zu lernen. Die Betriebe wiederum profitieren von ihrer Investition, da sie ihren Bedürfnissen entsprechende Fachkräfte ausbilden, diese in der Ausbildung gut kennenlernen und an sich binden können. Nicht ohne Grund wurden im Jahr 2020 laut IAB 72 % aller Auszubildenden nach erfolgreichem Abschluss von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen (IAB, 2021). Die Abbruchquoten sind mit rund 12,5 % gering (BIBB, 2022). Zum Vergleich: Von den Bachelorstudierenden brechen rund 27 % ihr Studium ab (Heublein et al., 2020). Das große Engagement der Betriebe in Deutschland für die Berufsausbildung zeigt sich auch in den finanziellen Kennziffern: Insgesamt investiert die Wirtschaft jährlich rund 27 Mrd. Euro, das sind pro Auszubildenden fast 21.000 Euro! Laut IAB-Betriebspanel bilden von den ausbildungsberechtigten Betrieben 82 % entweder kontinuierlich (46 %) oder mit Unterbrechung (36 %) aus (IAB, 2019).

Hochschulische und berufliche Bildung: Die Wirtschaft braucht beide, auch in Kombination!

Die Wirtschaft bietet exzellente Chancen für Absolvierende beider Ausbildungswege: Die berufliche und die hochschulische Bildung. Das duale Studium, bei dem Ausbildung und Studium kombiniert werden, ist ein Erfolgsmodell, auch weil sich die Unternehmen umfangreich engagieren: Von den 2,89 Mio. Studierenden absolvierten aktuell über 100.000 ihr Erststudium in einem der über 1600 dualen Studiengängen; ca. 51.000 Unternehmen beteiligen sich am dualen Studium (BIBB, 2019). Vor allem für leistungsstarke Jugendliche ist es eine attraktive, praxisnahe Studienform und die Übernahmequoten der Absolventinnen und Absolventen in die Betriebe sind hoch. Daher ist ein weiterer Ausbau dieses Studienangebots zielführend. Voraussetzung dafür ist ein verbreitertes Fachspektrum – über Wirtschafts-, Ingenieur- und Informatikwissenschaften hinaus – sowie die Verhinderung neuer Regularien und bürokratischer Hürden.

Rund 88 % aller Unternehmen engagieren sich in der Weiterbildung und investieren jährlich 41,3  Mrd. Euro.

Weiterbildung: Unabdingbar für Arbeit 4.0

Insbesondere in Anbetracht des digitalen Strukturwandels wird es für Beschäftigte immer wichtiger, durch Weiterbildung die Kompetenzen zu verbessern. „Lebenslanges Lernen“ liegt auch im Interesse der Unternehmen. Daher sind die Unternehmen selbst die größten Weiterbildungsanbieter. Rund 88 % aller Unternehmen engagieren sich in der Weiterbildung und investieren jährlich 41,3 Mrd. Euro (IW, 2020a). Berufliche Weiterbildung liegt in der geteilten Verantwortung von Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber sowie ihren Beschäftigten. Heutzutage finden rund 90 % der erfassten Weiterbildungsstunden während der Arbeitszeit statt. Die Beschäftigten profitieren ebenfalls unmittelbar von Weiterbildung, weil sie ihr Fachwissen aktualisieren, neue Kompetenzen erwerben und ihre Beschäftigungsfähigkeit sichern.

[Abbildung8]

Digitale Kompetenzen – Bedeutung bei Fachkräften und in der betrieblichen Ausbildung.

Prozentangaben (gerundet) der Unternehmen, die digitale Kompetenzen bei ihren Fachkräften für (sehr) wichtig halten und  diese Kompetenzen während der Ausbildung (sehr) intensiv vermitteln.

Sortiert nach Rangplatz der Intensität, mit der die digitale Kompetenz während der Ausbildung vermittelt wird, anhand des Anteils der Unternehmen, die diese Kompetenz sehr intensiv oder eher intensiv vermitteln.

    • 1) Berufs-/fachspezifische Software anwenden können86%
    • 2) Mit Kollegen/Kunden digital kommunizieren können70%
    • 3) Kenntnisse zu Datensicherheit und Datenschutz61%
    • 4) Digitale Medien für den eigenen Lernprozess nutzen können68%
    • 5) Im Internet recherchieren und Qualität bewerten können68%
    • 6) Digitale Tools zur Zusammenarbeit im Team nutzen können50%
    • 7) Digitale Anlagen/Maschinen bedienen können45%
    • 8) Probleme bei digitalen Arbeitsmitteln selbstständig lösen können32%
    • 9) Einfache digitale Programme/Anwendungen erstellen können22%

      Quelle: IW-Personalpanel 2020, N=787-788

Berufs- und Studienorientierung als Grundlage für den erfolgreichen Abschluss

Die Unternehmen wissen, dass eine frühzeitige, fundierte Berufs- und Studienorientierung an allen Schulen notwendig ist. Denn nur so können die vielfältigen Angebote an Aus- und Weiterbildung optimal genutzt, und gegen den steigenden Fachkräftemangel vorgegangen werden. Deshalb arbeiten sie eng mit allen allgemeinbildenden Schulen zusammen, zum Beispiel im Rahmen des Netzwerks SCHULEWIRTSCHAFT Deutschland. Insbesondere an Schulen, die zu einer Studienberechtigung führen, sorgen Betriebspraktika dafür, dass auch die Chancen einer beruflichen Ausbildung aufgezeigt werden. Denn nur wer gut informiert ist, kann sich für den passenden Bildungsweg entscheiden und hat damit größere Chancen auf einen erfolgreichen Abschluss.

Weiterführende Informationen: