wie Arbeitgeberinnen
und Arbeitgeber

gute Arbeit gestalten

Gute Arbeitsverhältnisse zu schaffen ist nicht nur ein Motto oder Werbeslogan für Unternehmen. Sie setzen viel daran, ihre Arbeitsbedingungen nicht nur gut, sondern sehr gut zu gestalten. Wie genau diese Gestaltung aussieht, zeigt „Arbeit made in Germany“. Diese Webseite gibt einen Überblick, wie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber die Arbeit(sbedingungen) in Deutschland bewusst und positiv gestalten – ganz gleich ob als Großkonzern, mittelständisches Unternehmen oder Kleinbetrieb.

Der Wert der Arbeit bleibt gleich, doch die Erwartungen ändert sich.

Gut gestaltete Arbeit ist ein Schlüsselfaktor für Gesundheit, Motivation und Selbstwertgefühl (Knieps & Pfaff, 2020).

Was sie so einzigartig macht, sind ihre Eigenschaften: Arbeit schafft soziale Kontakte und ein unterstützendes Umfeld, sie strukturiert den Tag (die Woche, das Jahr), ermöglicht persönliche Weiterentwicklung und die Erfahrung, dass das eigene Handeln wertvoll ist.

Dieser Wert der Arbeit ist der gleiche wie noch vor Jahrzehnten – was sich ändert, ist die Erwartung an die Arbeitsbedingungen. Beschäftigte wünschen sich mehr Eigenverantwortung und Flexibilität (Raeder & Grote, 2001). Zeitgleich bestehen weiterhin „traditionellere“ Erwartungen wie Arbeitsplatzsicherheit, lebenslange Beschäftigung, interner Aufstieg und Spezialisierung.

Für die Unternehmen in Deutschland ist es immer wichtiger, flexibel und veränderungsbereit zu sein. Sie stehen vor der Herausforderung, die verschiedenen Erwartungen der Beschäftigten mit den Anforderungen durch Digitalisierung, Change-Prozesse, Nachhaltigkeit, neue Formen der Führung, Agilität und Flexibilität zu vereinbaren – und zwar so, dass die Arbeitsbedingungen weiterhin positiv für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Motivation sind.

Hohe Arbeitszufriedenheit in Deutschland

Die Betriebe nehmen die Herausforderungen und die Erwartungen der Beschäftigten in der sich gewandelten und weiter wandelnden Arbeitswelt ernst. Dabei sind erwerbstätigen Menschen mit und ohne Beeinträchtigungen mit großer Mehrheit gleichermaßen sehr zufrieden oder etwas zufrieden mit ihrer Arbeit (bei einer 4-stufigen Skala von sehr, etwas, wenig oder gar nicht zufrieden): 91 % der Frauen mit und ohne Beeinträchtigungen gaben an, sehr zufrieden oder etwas zufrieden mit ihrer Arbeit zu sein. Bei Männern lag dieser Wert bei 93 % . Menschen mit selbsteingeschätzter Behinderung sagten zu etwa 81 % sie seien sehr zufrieden oder etwas zufrieden mit ihrer Arbeit – also noch mit großer Mehrheit – wobei gleich ob mit oder ohne Behinderung immer die Zahl derjenigen überwiegt, die sehr zufrieden sind (BMAS, 2022).

Gemeinsam durch die Krise:

Arbeit made in Germany während der Pandemie:

Auch während der Corona-Zeit stellen die Beschäftigten ihren Betrieben ein sehr gutes Zeugnis aus (psyGA, 2020). Eine Bertelsmann Studie zeigt, dass 86 % der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in der Privatwirtschaft auch in der Corona-Krise mit dem Verhalten ihrer Arbeitgeberin oder ihres Arbeitgebers gegenüber ihren/seinen Beschäftigten zufrieden sind (2021). Ein Grund dafür ist, dass die Betriebe in der Krise z. B. den so wichtigen Arbeits- und Infektionsschutz schnell umgesetzt und zur Chefsache gemacht haben: Bei 98 % der Betriebe mit spezifischen Corona-Regelungen zum Arbeitsschutz war die Geschäftsleitung involviert (BAuA, 2020a). Aufgrund der zum Teil schwierigen wirtschaftlichen Lage gibt es natürlich ebenfalls einen Anstieg an Unsicherheit. Hier ist die gute Kommunikation und Unterstützung gefragt, wobei 66 % der befragten Beschäftigten angeben, dass die Unterstützung ihrer Betriebe vorbildlich ist (psyGA, 2020). und 77,7 % sagen, dass ihr Unternehmen hinter ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stand (Waltersbacher et al., 2021).

Arbeit made in Germany während der Pandemie:

Auch während der Corona-Zeit stellen die Beschäftigten ihren Betrieben ein sehr gutes Zeugnis aus (psyGA, 2020). Eine Bertelsmann Studie zeigt, dass 86 % der Arbeitnehmer*innen in der Privatwirtschaft auch in der Corona-Krise mit dem Verhalten ihrer ArbeitgeberIn gegenüber ihren/seinen Beschäftigten zufrieden sind (2021). Ein Grund dafür ist, dass die Betriebe in der Krise z. B. den so wichtigen Arbeits- und Infektionsschutz schnell umgesetzt und zur Chefsache gemacht haben: Bei 98 % der Betriebe mit spezifischen Corona-Regelungen zum Arbeitsschutz war die Geschäftsleitung involviert (BAuA, 2020a). Aufgrund der zum Teil schwierigen wirtschaftlichen Lage gibt es natürlich ebenfalls einen Anstieg an Unsicherheit. Hier ist die gute Kommunikation und Unterstützung gefragt, wobei 66 % der befragten Beschäftigten angeben, dass die Unterstützung ihrer Betriebe vorbildlich ist (psyGA, 2020). und 77,7 % sagen, dass ihr Unternehmen hinter ihren Mitarbeiter*innen stand (Waltersbacher et al., 2021).

Gute Arbeitsgestaltung als Schlüssel für Arbeitszufriedenheit

Grundlage für hohe Zufriedenheit sind gute Arbeitsbedingungen in den Betrieben.  Laut Stressreport 2019 (BAuA, 2020b) zeigt sich, dass Ressourcen bei der Arbeit wie die soziale Unterstützung auf einem gleichbleibend gutem Niveau sind, was die gute Zusammenarbeit bzw. Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen sowie das Gefühl, ein Teil der Gemeinschaft am Arbeitsplatz zu sein anbelangt. Die Unterstützung durch die Führungskraft hat jedoch noch Entwicklungspotenzial [Abbildung1].

Zeitgleich sinken kritische Belastungsfaktoren wie Arbeitstempo, Termin- und Leistungsdruck, ständig wiederkehrende Arbeitsvorgänge, die Zahl der Umstrukturierungen in den letzten zwei Jahren (BAuA, 2020b). Zu diesen Ergebnissen kommen ebenfalls internationale Erhebungen (Eurofound, 2015[1]). 2005 gaben noch 32 % der Erwerbstätigen in Deutschland an (fast) die ganze Zeit in einem hohen Arbeitstempo zu arbeiten. 2015 lag der Anteil bei 20 %. Gleiches gilt für den Termindruck. 2005 berichteten 28 % der Beschäftigten (fast) die ganze Zeit unter hohem Termindruck zu arbeiten. 2015 waren es noch 22 %. Dieser positive Trend findet sich ebenso bei kleinen und mittelständischen Unternehmen (Fischmann, 2019) und im europäischen Vergleich: Beschäftigte in Deutschland arbeiten mit weniger Zeitdruck als in anderen Länder. Neben dem Anstieg an Ressourcen bei der Arbeit und der Verringerung psychischer Belastungsfaktoren ist auch die physische und umgebungsbezogene Arbeitsbelastung in Deutschland niedriger als in den Vorjahren und unter dem europäischen Durchschnitt (Eurofound, 2015). Ebenso sinken die Arbeitszeiten stetig, das gilt auch für Überstunden bzw. Mehrarbeit (BAuA, 2020b; IAB 2020b).

[1] Aktuellere Ergebnisse liegen zur Zeit nicht vor

[Abbildung1]

Ressourcen bei der Arbeit

    • Hilfe Unterstützung von Kolleginnen & Kollegen79%
    • Am Arbeitsplatz Teil einer Gemeinschaft80%
    • gute Zusammenarbeit mit Kolleginnen & Kollegen86%
    • Hilfe/Unterstützung von direkten Vorgesetzten59%

      Quelle: Ausmaß der Ressource „Soziale Unterstützung“ im Betrieb (BAuA, 2020b)

Sozialpartnerschaft und Tarifverträge prägen Arbeitsbedingungen in Deutschland

In Deutschland nimmt die kooperative Beziehung zwischen Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern mit ihren Beschäftigten (bzw. ihren jeweiligen Vereinigungen) eine besondere Rolle für die Gestaltung der Arbeitsbeziehungen und der Arbeitsbedingungen ein. Diese Sozialpartnerschaft findet auf unterschiedlichen Ebenen statt: In Tarifverträgen vereinbaren Arbeitgeberverbände oder einzelne Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern mit Gewerkschaften Arbeitsbedingungen für ganze Branchen bzw. einzelne Unternehmen. Die Sozialpartner wirken über die Vertreterinnen und Vertreter der Arbeitgeber- und der Versicherten(Arbeitnehmer)-seite an der Selbstverwaltung der Sozialversicherungen und der Bundesagentur für Arbeit mit und werden als ehrenamtliche Richterinnen und Richter an der Arbeits- und Sozialgerichtbarkeit beteiligt. In den Betrieben arbeiten gewählte Betriebsräte mit der Unternehmensleitung vertrauens- und verantwortungsvoll zusammen.

Insbesondere Tarifverträge leisten dabei einen wichtigen Beitrag für die guten Arbeitsbedingungen in Deutschland. Sie sind nach wie vor die wesentliche Ordnungsgröße für die Gestaltung der Arbeitsverhältnisse. Tarifverträge enthalten nicht nur Regelungen zu den Kernbedingungen der Arbeit wie Lohn, Urlaub und Arbeitszeit. Sie bieten oftmals auch geeignete Rahmenbedingungen bspw. für eine bessere Vereinbarkeit von Berufsleben und privatem Alltag, die Fort- und Weiterbildung der Beschäftigten oder eine betriebliche Altersvorsorge. Weiter ausgestaltet werden diese Regelungen häufig auf betrieblicher Ebene. Dabei prägen Tarifverträge oft auch in den Betrieben die Arbeitsbedingungen, in denen sie nicht unmittelbar gelten. Fast drei Viertel aller Arbeitsverhältnisse werden so direkt bzw. indirekt durch Tarifverträge ausgestaltet (IAB, 2022).

Faktoren der Unternehmensresilienz und Zustimmung der befragten Beschäftigte

[Abbildung2]