Das Erfolgs­modell

Vielfalt

Mittlerweile haben bereits 4.000 Unternehmen und Institutionen mit 14,2 Mio. Beschäftigten die Charta der Vielfalt unterzeichnet und sich damit nach außen sichtbar für ein vorurteilsfreies und wertschätzendes Arbeitsumfeld verpflichtet.

Ältere Beschäftigte tragen mit ihrer Arbeit und insbesondere auch durch ihr Erfahrungswissen wesentlich zum Unternehmenserfolg bei.

Unternehmen schätzen die Expertise älterer Beschäftigter

Das hohe Interesse der Unternehmen, ältere Erwerbstätige zu beschäftigen, zeigt sich daran, dass sich von 2009 bis 2019 die Erwerbstätigenquote der 55-64-Jährigen um 16,6 Prozentpunkte auf insgesamt 72,7 % erhöht hat (Eurostat, 2020). In keinem anderen EU-Land mit Ausnahme von Schweden und Island sind so viele Ältere erwerbstätig. Ein Drittel aller Unternehmen ab einer Größe von 20 Mitarbeiter*innen bieten spezielle personalspezifische Maßnahmen für Ältere an, damit sie möglichst lange im Unternehmen tätig sein können (Bellmann, Dummert & Leber, 2018). Viele Betriebe setzen zudem auf altersgemischte Teams und berichten über positive Ergebnisse, die aus der Zusammenarbeit unterschiedlicher Generationen entstehen. Ältere Beschäftigte werden zudem oftmals gezielt im Training, in der Ausbildung bzw. in der Beratung eingesetzt und sind so aktiver Teil des Wissenstransfers in den Unternehmen (ddn, 2021).

Vielfalt steht im Fokus der Unternehmen

Die Beschäftigung ausländische Arbeitskräfte ist ein wichtiger Faktor zur Fachkräftesicherung. (BA, 2021) Mit speziellen Führungskräfteweiterbildungen, Mentorenprogrammen oder auch dem gezielten Einsatz von multinationalen Teams fördern die Unternehmen Integration, Vielfalt und damit Deutschlands Standortattraktivität für Fachkräfte aus dem Ausland.

Für (Digital-)Fachkräfte gehören deutsche Unternehmen weiterhin zu den attraktivsten der Welt, sogar auf Platz eins unter den nicht-englischsprachigen Länder. (ddn, 2021)

Inklusion wird in deutschen Unternehmen gelebt

Die Chance für Menschen mit Behinderungen, sich durch Leistung am Arbeitsplatz zu bewähren, ist nicht nur eine betriebswirtschaftliche, sondern auch sozialpolitische Aufgabe. Betriebe setzen sich aktiv für Ausbildung, berufliche Inklusion und nachhaltigen Abbau der Arbeitslosigkeit behinderter Menschen ein. Deutlich über eine Million schwerbehinderte Menschen in Beschäftigung belegen diesen Einsatz (BA, 2019b). Gerade das Potenzial von Menschen mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen wird dabei immer stärker in den Fokus genommen. Am passenden Arbeitsplatz eingesetzt können Menschen mit Behinderungen entscheidende Qualitäten, wie ihre oftmals sehr hohe Motivation und hohe Qualifikation, effektiv einsetzen. Sie bilden damit einen entscheidenden Mehrwert für die Betriebskultur und den Unternehmenserfolg.

Wie vielfältig die Ansätze der Unternehmen sind, zeigt sich regelmäßig bei der Verleihung des → Inklusionspreises für die Wirtschaft.

Unternehmen denken klischeefrei

Die Vielfalt der geschlechterspezifischen Eigenschaften, Verhaltensweisen und Präferenzen wertschätzend und bewusst zu nutzen ist ein weiterer wesentlicher Aspekt der Diversity-Dimensionen. Immer mehr Frauen sind erwerbstätig. Die Erwerbstätigenquote der 20- bis 64-jährigen Frauen hat sich seit 2008 um acht Prozentpunkte auf 76 % erhöht und liegt nun fast auf dem Niveau der Männer mit derzeit 84 % (Destatis,2020). Inzwischen kehren Frauen nach familienbedingten Erwerbspausen auch schneller und in höherem Stundenumfang zurück und sind immer häufiger in den Führungsebenen der Unternehmen vertreten – auch ohne starre gesetzliche Regulierungen und Quoten. So stieg der Anteil der erwerbstätigen Frauen im dritten Lebensjahr des Kindes zwischen 2006 und 2018 von  42 %  auf 61 % (BMFSFJ, 2020).  Damit zeigt sich, dass die Anstrengungen der Wirtschaft Erfolg zeigen. So unterstützen die Arbeitgeber*innen z. B. Initiativen, welche gezielt für eine klischeefreie Berufswahl werben (wie die Initiative Klischeefreiheit). Auch ist ein großer Teil der Unternehmen in nationalen Netzwerken aktiv, um beispielsweise gezielt Frauen für technische Berufe zu gewinnen (z. B. MINT vernetzt).

Weiterführende Informationen:

  • „Inklusion gelingt!“ – mit dieser Botschaft wirbt die BDA gemeinsam mit den anderen Spitzenverbänden der Wirtschaft für mehr Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung. Die Internetseite www.inklusion-gelingt.de bietet umfangreiche Informationen gezielt für Arbeitgeber.
  • REHADAT – Mit vierzehn Portalen, zahlreichen Publikationen, Apps und Seminaren ist REHADAT das zentrale unabhängige Informationsangebot zur beruflichen Teilhabe und Inklusion von Menschen mit Behinderungen. REHADAT ist ein Projekt des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln e.V., gefördert aus dem Ausgleichsfonds.
  • Das UnternehmensForum ist ein bundesweiter und branchenübergreifender Zusammenschluss von Konzernen und mittelständischen Firmen, die Menschen mit Einschränkungen oder Leistungsminderung die volle Teilhabe am Arbeitsleben ermöglichen wollen. Getragen von Einrichtungen der Arbeitgeber unterstützt das Unternehmens-Netzwerk Inklusion kleine und mittelständische Unternehmen bei der Inklusion
  • Initiative Klischeefrei